Angebot für mechanische Bearbeitungen

Zwischen Worten und Taten liegt oft nur ein Angebot. Auch in unserem Bereich der mechanischen Bearbeitung ist es entscheidend, auf eine Kundenanfrage hin ein präzises und überzeugendes Angebot zu erstellen.
Was einfach klingt, erfordert in Wirklichkeit eine sorgfältige Vorgehensweise. Wer in der Branche tätig ist, weiß, ein ausgewogenes Angebot, das alle relevanten Faktoren berücksichtigt, nicht zufällig entsteht, sondern eine Reihe grundlegender Schritte erfordert. Die einzelnen Schritte sind dabei nicht nur für die Abteilung, die das Angebot erstellt, relevant, sie helfen auch der Kundschaft, das Angebot besser nachzuvollziehen. Im Kern ist ein Angebot die Summe aller anfallenden Kosten, zuzüglich der geplanten Gewinnspanne. Aber wie genau entsteht ein Angebot für mechanische Bearbeitungen? Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Schritte, wie es beispielsweise bei CLM durchgeführt wird.

  1. Der Rohstoff

    Der erste grundlegende Schritt ist die Ermittlung der Materialkosten unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage. Entscheidend sind Gewicht, Art des Rohstoffes und das am besten geeignete Ausgangsformat, zum Beispiel Rundstange, Rohr, Gussstück oder Blech usw.
  2. Die Produktionszeit
    
Steht der Fertigungsablauf fest, werden die Rüstzeiten aller Bearbeitungsschritte kalkuliert. Danach simuliert man den Produktionsprozess für die fertigenden Bauteilen, um die eigentliche Bearbeitungszeit zu ermitteln. Beides wird auf Basis der internen Kostenstruktur in einen realistischen Preis übersetzt.
  3. Zusatzkosten
    Viele Teile benötigen nach der internen Bearbeitung zusätzliche externe Verarbeitungsschritte, etwa Wärme- oder Oberflächenbehandlungen. In solchen Fällen holt man entweder Angebote von Partnerbetrieben ein oder greift auf vereinbarte Preislisten zurück, um diese Zusatzkosten korrekt im Angebot für die mechanischen Bearbeitungen zu berücksichtigen.
  4. Qualitätssicherung
    Bei besonders komplexen oder sicherheitsrelevanten Bauteilen (z. B. aufgrund von Maßtoleranzen oder Geometrien) kann ein zusätzlicher Kostenposten für die Qualitätssicherung erforderlich sein. Statt einer Stichprobenkontrolle wird dann das gesamte Los einer umfassenden Prüfung unterzogen, das schlägt sich auch im Angebot nieder.
  5. Die Gewinnspanne

    Sind alle Kosten addiert, folgt der wichtigste Punkt aus Unternehmenssicht: die Gewinnspanne. Dabei spielen Faktoren wie der gewünschte Lieferzeitraum, die technische Komplexität des Produkts (einschließlich spezieller Konstruktionsanforderungen, Sicherheitsaspekte und Prototypenstatus) sowie die Losgröße eine entscheidende Rolle. Auf dieser Basis wird festgelegt, wie viele Prozentpunkte als Gewinnmarge zum Endpreis hinzugerechnet werden. Besonders wichtig ist dabei Transparenz gegenüber der Kundschaft: Die Kriterien sollen nachvollziehbar und verständlich sein.

Neben höchster Einsatzbereitschaft und Professionalität ist das Verständnis darüber, wie ein Angebot für mechanische Bearbeitungen entsteht, ein wertvolles Instrument für alle Kund*innen. Sobald das Angebot verschickt ist, heißt es abwarten, in der Hoffnung auf ein positives Feedback!